Newsmeldung

Rückläufige Ausgaben für Sozialhilfe

Rund 800'000 Menschen haben in der Schweiz 2022 Leistungen der wirtschaftlichen Sozialhilfe bezogen, ein Rückgang um knapp ein Prozent. Die Ausgaben von 2,5 Milliarden Franken entsprechen 1,2 Prozent der gesamten Zahlungen für alle Sozialleistungen. Dazu kamen Auslagen von 6,1 Milliarden für Ergänzungsleistungen und weitere Unterstützungen. Das lässt sich der aktuellen Auswertung des Bundesamtes für Statistik entnehmen.

«Armutsbekämpfende bedarfsabhängige Sozialleistungen»:  mit diesem sperrigen Begriff umschreiben die Behörden die Zahlungen für Ergänzungsleistungen der AHV und IV, die Sozialhilfe und weitere Hilfen. Sie beliefen sich 2022 auf insgesamt 8,6 Milliarden Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang um 207 Millionen Franken oder 2,4 Prozent entspricht. Pro Kopf der Bevölkerung gerechnet machten diese Leistungen 971 Franken aus. 5,5 Milliarden Franken wurden für Ergänzungsleistungen ausbezahlt, ein Anstieg um 51 Millionen. Bei der Alimentenbevorschussung, der Arbeitslosenhilfe und für Wohnbeihilfen sanken die Beiträge um 9,5 Millionen, während Familienbeihilfen um 3,5 Millionen leicht zulegten.

Am stärksten zurückgegangen sind die Leistungen für wirtschaftliche Sozialhilfe. Sie nehmen seit 2019 laufen ab, der Rückgang im Jahr 2022 war am markantesten. Die 253 Millionen Franken an Minderausgaben entsprechen einem Minus von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rückläufig war neben der Zahl der Beziehenden (minus 3,1 Prozent) auch jene der durchschnittlichen jährlichen Nettoausgaben pro Bezügerin oder Bezüger. Diese sind um 6,2 Prozent von 10'419 auf 9'772 Franken gesunken. Damit ging auch ein Rückgang des Anteils der Sozialhilfe an den gesamten Ausgaben für soziale Sicherheit (207,8 Milliarden) von 1,4 auf 1,2 Prozent. In etwa jede elfte in der Schweiz lebende Person ist auf Sozialhilfe angewiesen.

Die Beziehenden von Ergänzungsleistungen machen fast die Hälfte aller Bezugsberechtigten aus, die Sozialhilfeempfängerinnen und -empfänger stellen ein knappes Drittel.

Urs Fitze