Unseriöse Geschäfte von „Finanzsanierern“
Eine ganze Reihe von Firmen bieten im Internet Finanzsanierungen gegen hohe Vorschüsse an und, so die Erfahrungen von Konsumenten, drücken sich dann um die Arbeit. Die Fachstellen der Schuldenberatung Schweiz tun dies, und sie arbeiten nicht gewinnorientiert.
Das Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 berichtet in einem Beitrag über zwei Firmen, die über Webseite «Finanzsanierungen» anbieten, dafür sehr hohe Vorauszahlungen von 4'000 Franken und mehr verlangen und sich, wenn nichts geschieht, damit herausreden, sie kochten auch nur mit Wasser. Die Erfahrungen, die Hörerinnen und Hörer machten, stellen keine Einzelfälle dar. Die Behörden gehen von Hunderten Betroffenen aus. Die Bundesanwaltschaft lässt durchblicken, dass international tätige Banden hinter diesem unseriösen Geschäft stecken könnten. Die Verträge, die Überschuldete in gutem Glauben abschliessen, sind so formuliert, dass, wenn der Auftrag nicht oder nur sehr unzureichend ausgeführt wird, es kaum rechtliche Möglichkeiten gibt, dagegen vorzugehen. Man kauft also die Katze im Sack – eine ausgesprochen unseriöse Geschäftspraxis.
Seriös machen es die im Fachverband Schuldenberatung Schweiz zusammengeschlossenen Schuldenberatungsstellen, die es in jedem Kanton gibt. Das erste Beratungsgespräch ist kostenlos, die Fachstellen arbeiten nicht gewinnorientiert. Das Sanierungsbudget selbst wird unter Berücksichtigung des Existenzminimums ausgearbeitet, die Gläubigerinnen und Gläubiger sind einander gleichgestellt. So soll es sein.
Creditreform empfiehlt Personen mit Finanzproblemen, sich an die Mitglieder von Schuldenberatung Schweiz zu wenden, und distanziert sich von anderen Angeboten. Übrigens leistet auch die Gläubigerseite mit seriösen Bonitätsprüfungen einen wichtigen Beitrag gegen Überschuldung, denn wenn schon Anzeichen auf Zahlungsschwierigkeiten vorliegen, sollten die Gläubiger nicht noch gegen Rechnung liefern.
Weitere Informationen unter www.schulden.ch/fachstellen.
Urs Fitze