KMU wachsen kaum noch
(fi) Der von Raiffeisen monatlich ermittelte Geschäftslageindikator KMU PMI lässt schwierige Zeiten erwarten für die wichtigste Stütze der Schweizer Wirtschaft, die kleinen und mittleren Unternehmen. Besonders betroffen ist die Industrie.
Mit 50,6 Punkten liegt der KMU PMI nur noch ganz knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zu schaffen machen den Betrieben vor allem die sinkende Produktion und nachlassende Aufträge. Sie liegen gar unter der Wachstumsschwelle. Das, so schreibt Raiffeisen in der Pressemitteilung, könne bis zu einem gewissen Grad auch mit den Sommerferien zu tun haben. Doch es sei anderseits nicht mehr zu übersehen, dass sich die Geschäftslage wie bei den Grossbetrieben seit Monaten verschlechtert. Der KMU PMI liegt dabei konstant deutlich tiefer. Aktuell sind es knapp sieben Punkte.
Mitverantwortlich dafür seien neben der nachlassenden Auslandsnachfrage die «exorbitant» gestiegenen Strompreise. Die höheren Gaspreise seien schon seit einiger Zeit an der Tagesordnung. Beim Strom seien insbesondere die Unternehmen, die auf dem freien Markt einkaufen, darunter auch etliche KMU, sehr stark betroffen, während die übrigen vergleichsweise moderatere Preiserhöhungen im Rahmen der jährlichen Preisanpassung verkraften müssen. Der Geschäftsführer einer KMU in der Metallbranche sieht dramatische Zeiten auf seine Firma zukommen. «Sollte das mit den explodierenden Stromkosten so weitergehen, ist unser ganzer Betrieb in Gefahr.» Hauptsächlich betroffen sind die energieintensiven Betriebe. In vielen KMU hielten sich die Mehrkosten noch in Grenzen. «Aber auch hier drohen in den nächsten Monaten höhere Strompreise.»